Was ist john wyclif?

John Wyclif war ein englischer Theologe, Philosoph, Universitätsreformer und Übersetzer. Er wurde um 1328 in Yorkshire, England, geboren und starb 1384 in Lutterworth, Leicestershire. Wyclif wurde oft als "Morgenstern der Reformation" bezeichnet, da seine Ideen und Lehren später einen wichtigen Einfluss auf die protestantische Reformation hatten.

Wyclif war ein Kritiker der katholischen Kirche seiner Zeit und forderte verschiedene Reformen. Er verurteilte den Reichtum und die Korruption der Kirche sowie den Einfluss des Papsttums auf die weltlichen Angelegenheiten. Er glaubte an die Alleinige Autorität der Bibel und befürwortete die Bibelübersetzung ins Englische, um den Menschen den direkten Zugang zu Gottes Wort zu ermöglichen.

Wyclif wurde auch für seine theologischen Ansichten kritisiert, insbesondere für seine Ablehnung der Lehre von der transsubstantiation - der Überzeugung, dass Brot und Wein während der Eucharistie die tatsächliche Gegenwart von Christi Leib und Blut werden. Er behauptete, dass die Eucharistie nur ein symbolisches Ritual sei.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Wyclifs Arbeit war seine Schaffung einer Gruppe von Wanderpredigern, bekannt als "Lollarden", die seine reformatorischen Ideen verbreiteten und populär wurden. Diese Bewegung wurde von der Kirche stark verfolgt und Wyclif selbst wurde für ketzerschuldig erklärt. Nach seinem Tod wurden seine Schriften und Übersetzungen verboten und sein Grab wurde geöffnet, wobei seine sterblichen Überreste verbrannt wurden.

Trotz der Kontroverse um seine Ideen und dem Widerstand der Kirche, hatte Wyclif einen großen Einfluss auf die religiöse und intellektuelle Entwicklung im mittelalterlichen England. Seine Ideen inspirierten später wichtige Reformatoren wie John Hus und Martin Luther. Er wird oft als einer der Vorläufer der protestantischen Reformation betrachtet.